Harra

Beschreibung

1232 wird das Rittergut des Albert von Harra erstmals urkundlich erwähnt. Hier ist der Entstehungspunkt des Dorfs zu suchen. Die Chronik der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Saale-Rennsteig erwähnt die Möglichkeit, dass Harra als sorbisches Angerdorf seinen Anfang nahm. Doch liegen dafür keine Beweise vor. Um 1550 wird das Rittergut in mehrere kleinere Güter geteilt, die in den folgenden Jahren an unterschiedliche Besitzer verkauft wurden. Nach dem 30jährigen Krieg finden sich alle Güter im Besitz der Familie von Reitzenstein wieder. 1848 fallen die Güter an das fürstliche Haus Reuß in Schleiz und werden in der Folge verpachtet. Nur zwei Jahre später erhält der Ort eine Gemeindeverfassung und beginnt sich durch Gemeindevorstand und Gemeindevertretung selbst zu verwalten. Harras Wappen zeigt zwei gekreuzte Hämmer unter einer blauen Wellenlinie, über der drei Bäume stehen. Hierin erkennt man den Verweis auf die ehemalige Bergbautradition des Ortes, das Wasser der Saale und den Waldreichtum der umliegenden Region. Harra verfügte neben dem Rittergut schon früh über eine Kirche und spätestens ab 1601 über einen Dorflehrer. Umliegende Orte wie Kießling, Seibis, Blankenstein und Schlegel schulten und pfarrten nach Harra. Auch die verstorbenen Blankensteiner fanden bis 1952 hier ihre letzte Ruhe. Dadurch war der Ort lange ein zentraler Schauplatz im Gemeindeleben der Nachbarorte. Im Zuge der Errichtung der Bleilochtalsperre und dem Aufstauen der Saale, wurden Teile des Ortes abgerissen. Da sie sonst dem aufgestauten Wasser der Saale zum Opfer gefallen wären. Es finden sich jedoch bis heute historische Gebäude in Harra, darunter das alte Rittergut und das Haus des Mechanikus Horn.

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