Richtersche Villa

Beschreibung

Benannt wurde das märchenschlossartige, große Haus in der Schwarzburger Chaussee nach seinem Bauherren, dem Fabrikanten Friedrich Adolf Richter. Mit der Gründung einer pharmazeutischen Firma, die unter dem Markenzeichen "Anker" auch Süßigkeiten, Musikautomaten und Spielzeug herstellte, siedelte Richter im vergangenen Jahrhundert einen wichtigen Industriezweig in Rudolstadt an. Zu den bekanntesten Erzeugnissen gehörten die Ankersteine, erfunden wurden diese von den genialen Brüdern Otto und Gustav Lilienthal, die später als Luftfahrtpioniere Weltruhm erlangten. Die Ankersteinbaukästen wurden über mehrere Jahrzehnte in alle Welt verkauft und erleben heute durch die Wiederaufnahme der Produktion durch die Ankerstein GmbH eine Renaissance.

Im Jahr 1921 wurde Alfred Eversbusch Hauptaktionär des Ankerwerks in Rudolstadt und bezog um diese Zeit die Richtersche Villa. 1953 wurde der Fabrikant zwangsenteignet und das Ankerwerk in den „VEB Ankerwerk Rudolstadt“ umgewandelt.

Erben Eversbuschs versuchten nach der deutschen Wiedervereinigung, die Richtersche Villa durch Rückübertragung zurückzuerlangen. Aufgrund der Nutzung als Kindergarten war dies jedoch nicht möglich. Nach der Nutzung als Kindergarten entstand für etliche Jahre der Spielhausverein Richtersche Villa e. V., welcher einmalige, pädagogisch wertvolle und kreative Spielmöglichkeiten anbot. 2009 plante die Stadt jedoch, das Haus zu verkaufen und einer gewerblichen Nutzung zuzuführen. 2011 hat ein Teil der Erben aus den alten Bundesländern von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und die Villa von der Stadt gekauft.

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