Umweltminister Bernhard Stengele zeichnete in dieser Woche sechs neue Bildungsträger mit dem Thüringer Qualitätssiegel „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) aus. Drei Bildungsträger erhielten eine Re-Zertifizierung. Darunter auch die Naturparkverwaltung Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale. Heike Gögelein und Sandra Wehenkel nahmen Zertifikat und Plakette in Erfurt entgegen.
Seit 2018 wird die Auszeichnung an Einzelpersonen, Vereine, Netzwerke, Verbände und Organisationen vergeben, die sich durch ihre Bildungsangebote für Umweltschutz und sozialen Zusammenhalt stark machen.
Minister Stengele: „Bildung für nachhaltige Entwicklung bedeutet, Verantwortung dafür zu übernehmen, Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene für Natur- und Umweltschutz zu begeistern, damit sie selbstbestimmt Entscheidungen für unseren Planeten treffen können. Ich beglückwünsche alle Bildungsträger, die sich dieser Herausforderung mit großem Einsatz gestellt haben, zu ihrer heutigen Zertifizierung.“
Das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen (NHZ) koordiniert die Zertifizierung zum „Thüringer Qualitätssiegel BNE“ und wird dabei von einem Fachbeirat unterstützt.
Die Auszeichnung erhielten: Alternativer Bärenpark Worbis, Bauernhoferlebnisse – Marie Scharf, BUND Bad Langensalza – BUND-Umweltzentrum, Landvolkbildung Thüringen e.V., Solardorf Kettmannshausen e.V., Thüringer Ökoherz e.V. Drei Bildungsträger erhielten eine Re-Zertifizierung: Jugendherberge Urwald Life Camp, Thüringen Forst – Waldpädagogische Tagesangebote, Naturpark Schiefergebirge/ Obere Saale
Alle Informationen zum Qualitätssiegel finden Sie hier: https://nhz-th.de/qualitaetssiegel.html
Zum Ende diesen Jahers war es geschafft! Die Ziegenrücker Kulmschieferfalte - als Geotop nationaler Bedeutung - konnte der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Dafür hatten der Verein Geopark Schieferland in Thüringen e.V. und die Stadt Ziegenrück viel Zeit und Geld investiert. Das Gesamtvorhaben kostete knapp 36 Tausend Euro und wurde durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz aus dem Thüringer Programm zum Erhalt und zur Weiterentwicklung Thüringer Geoparks mit 75% der Projektkosten bezuschusst. Den Eigenanteil trug die Stadt Ziegenrück als Flächeneigentümerin.
Ab sofort ist die Verkehrssicherung vor Ort wieder hergestellt, das Geotop gefahrlos zu betrachten und durch Informationstafeln ergänzt. Auch im neuen Faltblatt zur Ziegenrücker Kulmschieferfalte lässt sich nachlesen, wie das Schiefergebirge und auch die Kulmschieferfalte entstanden sind.
Sie finden den Flyer auf der Internetseite des Geoparks Schieferland.
Schon gewusst? Zusammen mit den Naturparken Thüringer Wald und Frankenwald bildet der Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale den Geopark „Schieferland“ mit zahlreichen international bedeutsamen Geotopen.
Fünf bestehende und 17 neue Naturpark-Partner erhielten am 14. Oktober in Leutenberg ihre Zertifizierungsurkunde durch die Naturparkverwaltung Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale.
Bereits 2016 starteten Naturparkverwaltung und sechs Firmen und Einrichtungen mit Kooperationsverträgen in die Qualitäts-Partnerschaft. Heute ist das Netzwerk der Naturpark-Partner fast viermal so groß und umfasst Gastgeberinnen und Gastgeber, Anbietende von Bildungsprogrammen, Erlebnisagenturen sowie Erzeugerinnen und Erzeuger regionaler Produkte. Die Idee hinter der Partnerschaft: Klare Vereinbarungen regeln, wie die gegenseitige Unterstützung aussieht. So verschreiben sich Naturpark-Partner den Zielen und Aufgaben des Naturparks, wie Nachhaltigkeit, Naturnähe und Engagement für die Region. Im Gegenzug bezieht die Naturparkverwaltung die Partner verlässlich in ihre Arbeit und Werbung ein. „Durch Austausch, neue Ideen und Impulse gelingt es leichter Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität auf einem hohen Niveau anbieten zu können“, so Christine Kober, Geschäftsleitung der Naturparkverwaltung.
Die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe ist natürlich ebenso Ziel des Netzwerks. Dadurch profitieren die Region, ihre Bewohnerinnen und Bewohner sowie Gäste gleichermaßen von attraktiven Angeboten und einem geringen CO2-Abdruck. Denn in vielen Urlaubsregionen Deutschlands fehlt es noch an nachhaltigen Angeboten entlang der touristischen Angebotskette oder an der Kommunikation darüber. Herausforderung, die Ansprüche an Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität beständig auf hohem Niveau umzusetzen. Das Netzwerk der Partner helfe aber, genau dafür Unterstützer oder ebenso Engagierte zu finden, sich auszutauschen, neue Ideen und Impulse zu entwickeln.
Diesen Nutzen der Verbindung stellt unter anderen auch Carolin Arnold aus Weischwitz heraus, die mit ihrer Familie den Lindenbachhof mit Ferienwohnungen, Hofladen und zwei Bars betreibt und bereits seit 2016 Naturpark-Partner ist. Das Naturpark-Partner-Netzwerk versammele Menschen mit gleicher Lust und Leidenschaft für Natur und Region, die das eigene Agieren sicherer machen, sagt Arnold.
Zertifizierte Naturpark-Partner im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale
Das Projekt Katzensprung 2.0.
Der Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale ist einer von 19 Modell-Naturparken im Projekt „Katzensprung 2.0 – Aktiv für den Klimaschutz im Deutschlandtourismus“, welches die Naturparke beim Auf- oder Ausbau ihres Naturpark-Partner-Netzwerks unterstützte bzw. begleitete.
Das Projekt Katzensprung 2.0 ist von großer Bedeutung, weil es vielfältige Ansätze zur Einsparung von Emissionen im Tourismus bietet. Denn Urlaub im eigenen Land ist beliebt, gleichzeitig wächst die Nachfrage nach besonderen Reiseerlebnissen. Natur und Landschaft stehen dabei hoch im Kurs; das Interesse an nachhaltigen und klimaschonenden Angeboten – besonders in punkto Anreise, Unterkunft oder Verpflegung – steigt seit Jahren beständig, wie zahlreiche Umfragen belegen. Kurze Wege machen den Urlaub im eigenen Land besonders klimafreundlich.
Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Das Vorhaben ist eine Fortführung des erfolgreichen Pilotprojektes „Katzensprung. Kleine Wege. Große Erlebnisse“ und Verbundprojekt zwischen dem Verband Deutscher Naturparke e. V., dem Institut für Nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft an der FH Münster, der Technischen Universität Berlin – Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre (TUB) sowie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie gGmbH.
In den ersten Lebensjahren der Kindheit lernen wir Menschen so viel und so schnell wie sonst nie wieder in unserem Leben. Und die Neugier auf alles was uns umgibt, macht jeden Tag und jeden Ausflug zum spannenden Abenteuer. Die Freude ist daher groß, das der Ruppersdorfer Kindergarten „Lichtblicke“, gemeinsam mit der der Naturparkverwaltung, den Weg zum ersten „Naturpark-Kindergarten“ im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale beschreitet.
Und die gute Zusammenarbeit trägt mittlerweile Früchte. Eine dieser Früchte ist die gemeinsame Umgestaltung einer kleinen Hangfläche auf dem Außengelände. Gestartet mit einem Garten-Workshop für Kindergärtnerinnen und Elternvertretung, finden die Ruppersdorfer Kinder seit Kurzem alle zusammen Platz auf einer wunderschönen Holzbank, die im „Rücken“ zusätzlich mit Erde befüllt und bunt bepflanzt wird.
Bisher war die hierfür genutzte Fläche schlecht zugänglich und stark verwildert. Anpflanzungen der Kinder wuchsen nicht. Väter, Bauhof- und Naturparkmitarbeitende setzten nun die zu Anfang des Jahres geborene Idee in die Tat um. Begeistert verfolgten die Kinder wie Handkreissäge und Akkuschrauber zum Einsatz kamen und der Winkelschleifer Funken sprühen ließ. Im Frühjahr 2024 sind dann die Kinder gefragt das Vorhaben fertigzustellen: ölen und bepflanzen. So können zukünftig Kinder und Insekten gleichermaßen naschen und genießen.
Auf dem Weg zum Naturpark-Kindergarten werden Naturparkverwaltung und Kindergarten über drei Jahre lang als einer von 20 Kindergärten in Deutschland vom Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDN) und The Human Safety Net (THSN) unterstützt. Ziel des Projektes „Kinder in der Natur“ ist die dauerhafte Kooperation zwischen Naturparken und Kindergärten im Rahmen des VDN-Programms „Netzwerk Naturpark-Kitas“.
In einem Naturpark-Kindergarten werden Naturpark-Themen wie Natur und Landschaft, regionale Kultur und Handwerk, Land- und Forstwirtschaft regelmäßig im Alltag, in Exkursionen oder Projekttagen behandelt. Die Kinder lernen auf diese Art ihre Region kennen und werden für sie begeistert. Im Mittelpunkt des Projekts stehen die bewusste Auseinandersetzung des Menschen/Kindes mit der Natur sowie die Sensibilisierung für natürliche Kreisläufe im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Ansprechpartnerin im Projekt: Sandra Wehenkel
Sandra.Wehenkel@nnl.thueringen.de, Tel. 0361 573925106
Der Dachverband Nationale Naturlandschaften e. V. zeigte auf der diesjährigen Mitgliederversammlung den hohen Wert professionellen Freiwilligenmanagements für die Arbeit der Schutzgebiete auf. Für das Jahrestreffen 2023 des Dachverbandes Nationale Naturlandschaften e. V. bot das frisch von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservat Drömling vielfach anregende Tagungsbedingungen. Der Einladung folgten rund 70 Teilnehmende, darunter Leiter*innen der deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete sowie Vertreter*innen von Stiftungen und weiteren Naturschutzorganisationen. Auch Christine Kober war für den Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale mit dabei. Sie widmeten sich hier neben allgemeinen gebietsübergreifenden Themen der Großschutzgebiete und Vereinsaktivitäten dem professionellen Management von Freiwilligen. Das Jubiläum des verbandseigenen Freiwilligenprogramms „20 Jahre Ehrensache Natur“ gab feierlichen Anlass dazu.
Die Mitgliederversammlung zeigte aufs Neue, wie sich die Nationalen Naturlandschaften den vielfältigen aktuellen Herausforderungen stellen. So bearbeiten die Schutzgebiete bspw. Auswirkungen der Klimakrise, den Verlust von Arten und Biotopen, die touristische Übernutzung sensibler Lebensräume und unzureichendes Verständnis für Naturschutzanliegen in der Bevölkerung praxisorientiert in diversen Arbeitsgruppen und gemeinsamen Projekten. Die Fachexpertise der Mitglieder u. a. in Aspekten wie Forschung, Bildung, Schutz natürlicher Dynamik, Renaturierung, nachhaltige Landnutzung und naturschonender Tourismus konnte auf der Versammlung in Fachdiskussionen und auf Exkursionen im Biosphärenreservat Drömling ausgetauscht und weiterentwickelt werden.
Mit dem Fachthema „20 Jahre Ehrensache Natur“ kam die Bedeutung professionellen
Freiwilligenmanagements für den Erfolg der Nationalen Naturlandschaften besonders zur
Geltung. Seit 2003 schaffen die Nationalparke, Naturparke und Biosphärenreservate mit ihren
Dachverbänden Nationale Naturlandschaften e. V. und Verband Deutscher Naturparke e. V.
förderliche Strukturen, damit sich Bürger*innen in vielfältigen Projekten engagieren können. Die
jährlich mehr als 3.000 Freiwilligen – Jung und Alt – unterstützen hauptamtliches Parkpersonal,
indem sie beispielsweise Streuobstwiesen pflegen, Orchideenwiesen mähen, Wander- und
Erlebniswege oder Markierungen erneuern, Bachläufe reinigen, Zugvögel zählen, Gäste
informieren, Fotoarchive ergänzen oder Texte in Fremdsprachen übersetzen.
„Attraktive Bedingungen für dieses gesellschaftliche Engagement zu bieten, ist unser wichtiger
Anspruch in den Schutzgebietsverwaltungen“, so Peter Südbeck, Vorstandsvorsitzender von Nationale Naturlandschaften e. V. und Leiter des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Eine zentrale Bedeutung für den Erfolg von „Ehrensache Natur“ haben u. a. die eigens qualifizierten Freiwilligenkoordinator*innen in den Schutzgebietsverwaltungen. Für Fred Braumann, Leiter des Biosphärenreservates Drömling, gilt das Selbstverständnis: „Unser Biosphärenreservat entwickelt sich erfolgreich durch die enge und vertrauensvolle Verbindung zwischen Verwaltung, regionalen Institutionen und freiwillig Engagierten, die uns praktisch aber auch als wichtige Botschafter*innen unterstützen.“ Das Biosphärenreservat konnte seine Qualitäten und Vorreiterrolle im Freiwilligenmanagement im bundesweiten Kontext bereits vielfach beweisen und weitere Nationale Naturlandschaften zur Nachahmung anregen. Besonders erfolgreich und vorbildlich sind die inklusiven Naturschutzeinsätze von Menschen mit und ohne Einschränkungen unter dem Motto „ungehindert engagiert“.
Über das Bündnis Nationale Naturlandschaften
Die Nationalen Naturlandschaften (NNL) sind das Bündnis der deutschen Nationalparke, Naturparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete. Gemeinsam mit den Menschen bewahren sie auf rund einem Drittel der Fläche Deutschlands faszinierende Natur, vermitteln Freude beim Erleben der Natur und gestalten die Zukunft mit Zuversicht nachhaltig. Träger der Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“ sind die Verbände Nationale Naturlandschaften e. V. und Verband Deutscher Naturparke e. V.
Kontakt:
Nationale Naturlandschaften e. V.
Pfalzburger Str. 43/44 | D-10717 Berlin
Tel. + 49 (0)30 288 78 82-0
www.nationale-naturlandschaften.de
info@nationale-naturlandschaften.de
Bildunterschrift:
Vertreter*innen der deutschen Großschutzgebiete kamen im Rahmen der Mitgliederversammlung von Nationale Naturlandschaften e. V. bei einer Fachexkursion mit den ehrenamtlich Engagierten des UNESCO-Biosphärenreservat Drömling in den Austausch.
Foto: Sabine Wieter | Biosphärenreservatsverwaltung Drömling