Das Geneigte Spiralzahnmoos (Tortella inclinata) leuchtet gelbgrün und bildet dichte, leicht zerfallende Rasen aus. Es wächst in Polstern, die zwischen zwei und drei Zentimeter hoch sind. Schaut man genauer hin, lassen sich dichte und gleichmäßig beblätterte Sprosse erkennen. Je nach Temperatur und Feuchtigkeit verändern die Blätter ihr Aussehen: Bei genügend Nässe stehen sie aufrecht ab, bei Trockenheit und Wärme fangen sie an, sich zu kräuseln.
Das Moos ist ein echter Wärmeliebhaber und Sonnenanbeter. Es taucht bevorzugt an lichtreichen und trockenen Standorten auf, meist auf kalkhaltigem Boden und felsigen Gesteinen. Mitunter findet man das Geneigte Spiralzahnmoos auch auf Mauern und Kiesdächern sowie an Böschungen und Gleisschottern. Es hat sich fast rund um den Globus verbreitet und kommt in Europa, Asien, Afrika, Nord- und Südamerika, ja sogar in Australien vor. Im Naturpark Thüringer
Schiefergebirge/Obere Saale konzentrieren sich die Vorkommen entlang der Steilhänge entlang der Saale, beispielsweise am Bleilochstausee. Im Bereich ehemaligen Schieferabbaugebiete findet man es an einigen südexponierten Stellen entlang der Plateauflächen – hier gedeiht es auf angewittertem Kalkmörtel.
Der Naturschutzbund und die Bryologisch-lichenologische Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa e. V. (BLAM) haben das Geneigte Spiralzahnmoos zum Moos des Jahres 2023 ernannt. Zwar gilt es als ungefährdete Art und ist weit verbreitet, „das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihre natürlichen und halbnatürlichen Lebensräume wie lückige Kalkmagerrasen und Kiesflächen an Fluss- und Seeufern im letzten halben Jahrhundert extrem zurückgegangen sind und sich teilweise immer noch im Rückgang befinden“, so die BLAM-Autoren Wolfgang von Brackel und Martin Nebel. Außerdem leistet das Moos als Dachbegrünung einen wertvollen Beitrag gegen die Folgen des Klimawandels, es nimmt große Mengen Regenwasser sehr schnell auf und dient als erosionshemmende Schutzschicht. „Nicht zu vergessen die Tatsache, dass Moose und Flechten auch im Winterhalbjahr, wenn die Blütenpflanzen weitgehend inaktiv sind, für einen Stoffaustausch (Sauerstoffproduktion und Bindung von CO2) sorgen“ (BLAM).
Zwischen Oktober 2022 und August 2023 gingen knapp 400 Bilder im Fotowettbewerb „Im Fokus“ auf der Webseite www.fotowettbewerb-land-der-tausend-teiche.de ein, für die anschließend jedermann abstimmen konnte. Insgesamt wurden 2143 Stimmen vergeben. Jene Teilnehmenden mit den am besten bewerteten Fotos erhielten am Samstag, den 21.10.2023, in Plothen ihre Gewinne durch die Veranstaltenden: die Naturparkverwaltung Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale und die Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KAG) „Land der Tausend Teiche“.
1. Platz: Marcel Oertel mit "Sonnenuntergang am Hausteich" (hier zu sehen)
2. Platz: Bianka Amann mit "Glücksmoment"
3. Platz: Christiane Oefner mit "Morgendliche Erfrischung"
Die vielen Einreichungen im Fotowettbewerb waren so gelungen, dass eine Staffelei-Ausstellung daraus entstanden ist, die ab sofort über die KAG geliehen werden kann. Die neue Ausstellung „Im Fokus: Land der Tausend Teiche“ zeigt eine Auswahl der eingereichten Fotografien im Fotowettbewerb: Folgen Sie uns ins „Land der Tausend Teiche“ und bestaunen Sie 101 „Blickwinkel“ auf die einzigartige Naturparkregion - eine kleine Auswahl der 400 eingereichten Fotografien im Fotowettbewerb „Im Fokus“!
Anfragen dazu sind auch über uns als Naturparkverwaltung möglich.
Beteiligung wurde im Planungsprozess für den Naturpark-Teilplan großgeschrieben. Zwischen November 2022 und Oktober 2023 begleitete das Planungsbüro FUTOUR die Naturparkverwaltung und die Akteurinnen und Akteure der Naturparkregion in der Durchführung verschiedener Beteiligungsformate: u.a. Auftakt "Im Fokus: Land der Tausend Teiche" mit erster Ideensammlung und Diskussion, vier thematischen Ortsrundgängen, vier Workshops, mehreren Einzelgesprächen mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort.
Ein Jahr lang stand die Naturparkregion „Land der Tausend Teiche“ so im Fokus der Naturparkverwaltung Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale. Zusammen mit den Menschen vor Ort wurden zahlreiche Ideen, Herausforderungen und Chancen besprochen, um daraus einen gemeinsamen Wegweiser für die nächsten 10 Jahre zu erarbeiten – den „Naturpark-Teilplan Land der Tausend Teiche“.
Am Samstag, den 21.10.2023, wurde dieser nun in Plothen präsentiert. Die Veranstaltung markierte den Abschluss des einjährigen Beteiligungsprozesses und war gleichzeitig Auftakt für mehr! In den kommenden Jahren gilt es die gemeinsam gesetzten Ziele und Vorhaben auch umzusetzen: „Es liegt an uns allen die Naturparkregion weiter „Im Fokus“ zu behalten und tatkräftig mitzuwirken. In diesem Sinne: Packen wir es an!“ (Christine Kober, Naturparkverwaltung).
Der Naturpark-Teilplan steht ab sofort online zur Einsicht und zum Download zur Verfügung: Download Naturpark-Teilplan "Land der Tausend Teiche" (PDF-Datei).
Mehr Information zur Naturpark-Planung finden Sie hier auf unserer Webseite.
Der Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) ist eine in Thüringen vom Aussterben bedrohte Tagfalter-Art (RLT 1). Ihr Vorkommen beschränkt sich in Thüringen vornehmlich auf den Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale. Hier werden Extremstandorte besiedelt: Eiablageorte und Larvenlebensräume sind Felsstandorte oberhalb von Gewässern - in erster Linie mit Fetthenne der Gattung Hylotelephium, aber auch Fetthennen der Gattung Sedum. Bislang galt der Falter als wenig ausbreitungsfreudig, sehr anfällig gegen äußere Einflüsse und an sehr enge ökologische Parameter gebunden. Das erklärt auch seine geringe Verbreitungstendenz.
Konnte die Art bislang nur an einzelnen Punkten nachgewiesen werden, wurden nun einige bislang unbekannte Vorkommen im Naturpark identifiziert. Das legen Kartierarbeiten dar, welche die Naturparkverwaltung Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale in Zusammenarbeit mit der Stiftung Naturschutz Thüringen in diesem Jahr beauftragte. Allen Vorkommen gemeinsam ist, dass sie durchweg sehr individuenschwach und damit sehr anfällig sind. Sie sind zudem durch Sukzession, Straßenbau, Felssicherung mittels Netzverspannung und somit Nährstoffanreicherung oder durch Mahd zum falschen Zeitpunkt stark gefährdet.
Um die ökologischen Ansprüche an den jeweiligen Fundpunkten genauer identifizieren zu können, wurden durch die Naturparkverwaltung an mehreren Standorten Temperatur- und Feuchtigkeitsmessgeräte ausgebracht, die speziell den Eiablageort und die Larvenlebensräume über einen längeren Zeitraum festhalten. Die Ergebnisse liegen Ende 2023 vor und sollen bis Ende 2024 fortgeführt werden.
Gemeinsam mit mehreren Akteurinnen und Akteuren wie Naturschutzbehörden und -vereinigungen sowie Entomologen aber auch mit Kletterfreundinnen und Kletterfreunden, der örtlichen Bevölkerung, den Kommunalverwaltungen und der Straßenbauverwaltung versucht die Naturparkverwaltung nunmehr die bekannten Standorte zu sichern und ein entsprechendes Mahdregime einzuführen. In der Folge sollen den Ergebnissen entsprechend Projekte entwickelt und in Trägerschaft örtlicher Akteurinnen und Akteure durchgeführt werden.
Die gestiegenen Energie- und Strompreise haben weltweit die Debatte um heimische und krisensichere Energie-Alternativen neu entfacht, so auch in den Gemeinden innerhalb des Naturparks Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale. Geothermie als erneuerbare Energiequelle spielt dabei zurzeit noch eine eher kleine Rolle. Dabei hat die Wärme- und Stromgewinnung über Erdwärmepumpen aus den Tiefen der Erde einen unschlagbaren Vorteil auf ihrer Seite: Im Gegensatz zu Wind- oder Solarenergie kann Erdwärme jederzeit und bei jedem Wetter genutzt werden. Ob Eindämmung des Klimawandels, Wärmewende oder langfristige Versorgungssicherheit: Geothermie wird bei der langfristigen Erreichung dieser Ziele zukünftig eine wichtige Rolle einnehmen.
Um Interessierte darüber zu informieren, wie Geothermie funktioniert und welche Möglichkeiten und Chancen sie auch für Bad Lobenstein bietet lädt Marcus Richter, Klimaschutzmanager der Stadt Bad Lobenstein gemeinsam mit der Naturparkverwaltung Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale zu einem öffentlichen Vortrag mit anschließender Diskussion. Marcus Meisel, Diplom-Geologe und Bereichsleiter für Geothermie im JENA-GEOS-Ingenieurbüro, bringt Ihnen das Thema in seinem Vortrag näher und steht anschließend für Fragen zur Verfügung. Unterstützt wird er in der Diskussion durch einen Energieberater der Verbraucherzentrale Thüringen.
Kommen Sie vorbei, wir freuen uns über Ihr Interesse!
Veranstaltungsdetails:
Geothermie – Energie aus der Tiefe
Vortrag und Diskussion zu Funktion, Möglichkeiten und Chancen von Geothermie in Bad Lobenstein
28.09.2023, 19.00 Uhr
im „Neuen Schloss“, Leonberger Platz, 07356 Bad Lobenstein
Eintritt frei