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Gemeinsame Presseerklärung der Bürgerinitiative „Plothener Teichgebiet" und der Thüringer Landgesellschaft mbH

2016 – Fortsetzung der wichtigen Abstimmungsprozesse mit Grabenschauen und Beginn der Sanierungsmaßnahme am Moosteich

Bereits zum dritten Mal begingen die Thüringer Landgesellschaft mbH und die Bürgerinitiative Plothener Teichgebiet im Dezember einen gemeinsamen Jahresabschluss, in diesem Jahr unter der Beteiligung des Naturparks Thüringer Schiefergebirge/ Obere Saale. Dabei wurde auf das vergangene Jahr zurückgeblickt und gemeinsam Ausschau genommen auf notwendige Aktivitäten im kommenden Jahr. Im Ergebnis der Zusammenkünfte erstellten die Thüringer Landgesellschaft und die Bürgerinitiative stets eine abgestimmte informierende Pressemitteilung, mit der vorliegenden Mitteilung für das Jahr 2016, um diese wichtige Zielsetzung gemeinsam weiter fortzusetzen.

Im Mittelpunkt der mittlerweile etablierten Kooperation auf Augenhöhe standen 2016 vor allem drei größere Sanierungsvorhaben. Im Juli konnten die 2015 begonnenen Baumaßnahmen am Köberlein-Teich und am Landkammerrat-Teich abgeschlossen werden. Bei beiden Teichen wurden die Grundablässe erneuert, neue Mönche errichtet und jeweils eine der besseren Bewirtschaftung dienende Abfischgrube gebaut. Beide Maßnahmen hatten sich aufgrund von Krankenstand und hoher Auftragslage der bauausführenden Firma leider etwas verzögert.

Die planerische Vorbereitung des umfangreicheren Sanierungsvorhabens am Moosteich begann bereits mehr als ein Jahr zuvor. Frühzeitig wurden von der Thüringer Landgesellschaft die Akteure der Region eingebunden und Vor-Ort-Termine zur besseren Abstimmung durchgeführt. Die Initiative machte dabei stets deutlich, dass der einmalige Charakter der Teichlandschaft bewahrt und die Bauplanung den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden muss. In der Diskussion konnte so ein Brückenbauwerk am Moosteich als ungeeignete Variante gemeinsam vermieden werden. Umgesetzt werden kann, wie es bereits erfolgreich am Fürstenteich zum ersten Mal durchgeführt wurde, ein überströmbarer Damm ohne Furt. Das bedeutet, dass der Dammkörper beidseitig mit einer Steinschüttung beschwert wird. Anschließend erfolgt der Auftrag von Erdreich luftseitig, um dort eine geschlossene, den Damm schützende Grasnarbe zu erreichen. Diese Bauausführung, die durch die beauftragte RK Landschaftsbau Dittersdorf GmbH erfolgt, ist naturverträglicher für eine Teichregion, die unter Wassermangel leidet, und vor allem kostensparender. Wichtig ist bei allen Maßnahmen zudem, das System der Wasserhaltung als Ganzes zu fördern und die Baumaßnahmen mit Blick auf die benachbarten Teiche bzw. mit den Teichen der zugehörigen Teichgruppe abzustimmen. So können Wasserhaltung und Wasserführung weiterhin im Sinne eines funktionierenden Gesamtsystems gewährleistet oder auch verbessert werden. Für die Bauumsetzung sind Mittel in Höhe von 220.000 € bewilligt worden. Mitumfasst sind auch die nicht unerheblichen Kosten für die Entsorgung von 140 Tonnen Beton- und Asphaltbruchs, der vor der Wende zur Dammstabilisierung am Moosteich verbaut wurden. Baustart war hier am 17. November.

Um die Funktionalität des Gesamtsystems und die notwendigen Erhaltungsmaßnahmen erkennen und dokumentieren zu können, starteten die Partner im April gemeinsame Grabenschauen. Beteiligt sind neben Thüringer Landgesellschaft und Bürgerinitiative die zuständigen Behördenvertreter, Bürgermeister und zahlreiche Grundstücks- und Teicheigentümer bzw. –pächter, die im Verlauf der Gräben betroffen sind, sowie die Naturparkverwaltung. Bei den Grabenschauen, die den Teichschauen in einem zeitlichen Abstand von ca. drei Jahren folgen, konnten auch einige Missstände

entdeckt werden, so z.B. mit Bauschutt, Unrat und Ästen verfüllte oder abgesperrte Gräben, aufgerissene Verläufe durch umgestürzte Bäume, die die Funktionalität der Gräben noch stärker einschränken. Handlungsbedarf besteht zudem aufgrund des zunehmenden Bewuchses an Bäumen und Sträuchern. Gerade deshalb ist es so wichtig, die vorhandenen Gräben in Karten festzuhalten und die Eigentümer von Grundstücken zu sensibilisieren, über die diese Gräben führen. Notiert wurde aber auch die Notwendigkeit, an bestimmten Stellen schnell zu handeln und zu helfen, damit die Wasserführung im Teich-Grabensystem wieder gewährleistet ist. 2016 fanden bereits vier größere Grabenschauen statt, u.a. am größten Graben, dem Wildgraben, gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Stefan Gruhner, der die wichtige Zusammenarbeit aller Beteiligten lobte. 2017 werden die Schauen umfangreich fortgeführt.

Fehlende Niederschläge im Winterhalbjahr, geringe Niederschläge und eine Hitzeperiode im Sommer haben in diesem Jahr die Wassersituation im ganzen Teichgebiet verschärft und einen Wasserausgleich im System unmöglich gemacht. Auch die Fischer haben die Situation mit Sorge betrachtet und befürchtet, dass deswegen die Teiche durch eine verstärkte Blaualgenbildung kippen und dadurch ein Fischsterben einsetzen könnte.

Die Thüringer Landgesellschaft unterstützt den Freistaat darüber hinaus bei der Übernahme von trockenliegenden, aufgegebenen Teichen. Ziel ist, auch solche Teiche für die Landschaft zu erhalten. Ohne das öffentliche Interesse, das die Bürgerinitiative ebenso teilt, würden diese Teiche dem „Land der Tausend Teiche" früher oder später komplett verloren gehen. Die Partner sind sich einig, dass es nicht nur deshalb notwendig ist, den Kompensationsflächenpool für Ausgleichsmaßnahmen, die z.B. aufgrund von Straßenbaumaßnahmen erforderlich werden, im Teichgebiet weiter zu ergänzen und derartige Maßnahmen hierher zu lenken.

Große Unterstützung erfuhr die Teichlandschaft in diesem Jahr durch den Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, der im Rahmen seiner Kreisbereisung im April die Bürgerinitiative in Plothen besuchte. Im gemeinsamen Gespräch konnten ihm die Akteure die Besonderheiten und Anforderungen der Region vorstellen, die er durch eigene Wanderungen bereits gut kannte. Darüber hinaus konnte die Initiative im Mai einer Einladung des Thüringer Umweltministeriums nachkommen, um in Erfurt über Lösungsvorschläge zu den verschiedenen Problemstellungen und über notwendige Änderungen im Thüringer Wassergesetz zu beraten, die dieser empfindlichen Teichlandschaft gerecht werden müssen und überhöhte bauliche Eingriffe vermeiden sollen. Die Bürgerinitiative verwies auch in dem Gespräch darauf, dass der Talsperrenstatus und die Problematik um die „herrenlosen Speicher" dem besonderen Charakter des Teichgebietes widersprechen und deshalb beseitigt werden müssen, um für die „kulturhistorisch bedeutsamen Stauanlagen" des „Land der Tausend Teiche" nachteilige Veränderungen verhindern zu können.

Thüringer Landgesellschaft Bürgerinitiative Plothener Teichgebiet

Birgit Henn                                                 Stephan Umbach

10.01.2017

Dabei stehen Schulhofgestaltung, Vorbereitung von Veranstaltungen und Lehrerfortbildung an der Schule und im Naturpark-Haus Leutenberg im Mittelpunkt der jährlich neuen Arbeitspläne. So entwickeln die Schüler ein besonderes Engagement für ihre Heimatregion und für den Naturschutz. Die Pflanzung von Wildsträuchern und die Anlage von Blühstreifen ermöglichen die Beobachtung von Vögeln und Insekten als lebendiger Beitrag zum Unterricht. Das Naturpark-Haus und die NaturParkWelten stehen auch in diesem Jahr für Kinderfreizeiten und für alle Besucher offen.

Newsniöld -  Nico Herzog

Die Ausschreibung zur Erneuerung der Ausstellung konnte das Ingenieurbüro Natur und Bildung aus Dresden für sich entscheiden. Die Ausschreibung für die Wegekonzeption gewann das Geo-Büro Mario Baum aus Wurzbach.

Ziel des Projektes ist es, naturschutzfachlich-kommunikative Defizite, speziell zu den FFH- und Vogelschutzgebieten, durch eine moderne und für Viele zugängliche Naturschutzkommunikation abzubauen. Für die verschiedenen Zielgruppen sollen auf verständliche Art und Weise die ökologischen Ansprüche der geschützten Tier- und Pflanzenarten dokumentiert werden.

Die Eröffnung der neuen Ausstellung im Hausteichhaus ist für Ende April 2017 vorgesehen und die Vorlage der Wegekonzeptionen für Ende Juni 2017. Das Projekt wird in enger Abstimmung mit den Betroffenen, wie z.B. Traditions- und Heimatverein Plothen, Bürgerinitiative u.a. Akteuren umgesetzt. Über den Fortgang der Arbeiten wird an dieser Stelle regemäßig berichtet.

Die Fördermittel stammen zu 75% aus dem Europäischen Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und werden mit 25% kofinanziert durch den Freistaat Thüringen.


Hier investieren die Europäische Union und der Freistaat Thüringen in den ländlichen Raum.
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