Neues aus dem Naturpark

Newsniöld -  Tillmann Fruntke

Der Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) oder kurz Orion-Bläuling ist ein seltener Tag-Falter. Er kommt in Deutschland nur punktuell in fünf Bundesländern vor und wird hier jeweils in der Kategorie 1 der Roten Liste geführt, er ist also "vom Aussterben bedroht".

Wie der Name schon sagt, fliegt der Fetthennen-Bläuling vor allem dort, wo auch die Große Fetthenne wächst. An dieser einheimischen Pflanze werden die Eier abgelegt und dort fressen auch die Larven. Verpuppt verbringen diese den Winter vermutlich in Erd- und Felsspalten, bevor sie im nächsten Frühjahr ab April schlüpfen. In günstigen Jahren bringt die Art bis zu drei Generationen hervor. Mitunter aber auch nur eine.

Die potentiellen Lebensräume des Fetthennen-Bläulings sowie seine derzeitigen Vorkommen wurden in diesem Jahr für Thüringen kartiert. Die Initiative dafür ging von unserer Naturparkverwaltung aus. Unterstützt wurden wir darin durch die Stiftung Naturschutz Thüringen.

Die Ergebnisse:

  • Potentielle Lebensräume und Vorkommen des Tagfalters, die vor 2022 erfasst wurden, bestehen nur noch in Teilen. Dafür wurden mehrere neue Vorkommen gefunden.
  • Obwohl die Art als äußerst standorttreu gilt und größere Wanderungen kaum bekannt sind, kann sich die Art entlang der Fluß- und größeren Bachtäler im Naturpark gut verbreiten. Insbesondere an Straßen und Bahnlinien werden durch die ständige Offenhaltung der Trassen immer wieder Trittsteine geschaffen. Inwieweit diese jedoch wegen des Kollisionsrisiko, der Intensität und zeitlich unpassenden Pflege als ökologische Falle gelten müssen, ist noch nicht ausreichend erkundet und gibt Raum für weitere Untersuchungen.
  • Während der Fetthennen-Bläuling auch an Pflanzen wie z.B. dem Wasserdost saugt, wurden seine Eier und Larven im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale ausschließlich an der Großen Fetthenne gefunden. Das Vorkommen der Pflanze ist daher sehr wichtig für die Entwicklung stabiler Populationen des Schmetterlings.
  • Erkenntnisreich war die Kartierung auch dahingehend, dass Schaf- und Ziegenweiden für den Fetthennen-Bläuling eher kontraproduktiv sind. Denn diese Weidetiere bevorzugen Kräuter und damit auch die Futterpflanze der Schmetterlingslarven.
  • Findet sich die Große Fetthenne an trocken-heißen Felsstandorten mit nahe gelegenen Flusstälern, fliegt der Fetthennen-Bläuling hier besonders gern. Er scheint von der Feuchtigkeit zu profitieren, die aus den Flusstälern aufsteigen. So kommt die Schmetterlingsart in Thüringen ausschließlich im Saaletal und den Seitentälern der Saale vor. Die Nachweise lagen hier bei 0,5 m bis 120 m über dem Wasserspiegel.

Die Kartierung und Analyse weiterer erhobener Daten werden auch in 2024 noch wichtige Erkenntnisse für Thüringen liefern. Denn so manche Erhebung ist noch nicht ausgewertet, so z.B. die permanente Messung von Temperatur- und Luftfeuchtigkeit an den Fundorten der Schmetterlingsart.

 

Newsniöld -  Natalie Rost

Am 15. November begrüßte die Natura 2000-Station "Obere Saale" Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele zu der feierlichen Eröffnung des Escape Rooms zum Thema Natura 2000. Gemeinsam mit weiteren Gästen konnte der Rätselraum nun zum ersten Mal offiziell bespielt werden. Interaktiv werden Spaß und Naturschutz kombiniert und Inhalte des Natura-2000 Netzwerkes können so erlebt werden. Der Escape Room ist mobil gestaltet und richtet sich an Schulklassen, aber auch Vereine oder andere interessierte Personengruppen. Nach Absprache kommt der Raum auch zu Ihnen und wird Sie in eine apokalyptische Welt des Jahres 2052 entführen. Dank der Förderung durch EU und das Land Thüringen können wir unseren Besuch im ländlichen Raum der Landkreise Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla kostenlos anbieten.

Mehr Informationen zum Escape Room findet ihr auf der Webseite der Natura 2000-Station "Obere Saale".

 

Lust auf ein Abenteuer?

Der Escape Room ist mobil konzipiert. Das heißt, alle notwendigen Gegenstände passen in ein Auto und der Raum kann flexibel auf- und abgebaut werden. Der Escape Room kommt zu Ihnen!

Melden Sie sich hier:

escape-room@nfga.de
Tel.: 036742/703014

 

 

Umweltminister Bernhard Stengele zeichnete in dieser Woche sechs neue Bildungsträger mit dem Thüringer Qualitätssiegel „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) aus. Drei Bildungsträger erhielten eine Re-Zertifizierung. Darunter auch die Naturparkverwaltung Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale. Heike Gögelein und Sandra Wehenkel nahmen Zertifikat und Plakette in Erfurt entgegen.

Seit 2018 wird die Auszeichnung an Einzelpersonen, Vereine, Netzwerke, Verbände und Organisationen vergeben, die sich durch ihre Bildungsangebote für Umweltschutz und sozialen Zusammenhalt stark machen.

Minister Stengele: „Bildung für nachhaltige Entwicklung bedeutet, Verantwortung dafür zu übernehmen, Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene für Natur- und Umweltschutz zu begeistern, damit sie selbstbestimmt Entscheidungen für unseren Planeten treffen können. Ich beglückwünsche alle Bildungsträger, die sich dieser Herausforderung mit großem Einsatz gestellt haben, zu ihrer heutigen Zertifizierung.“

Das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen (NHZ) koordiniert die Zertifizierung zum „Thüringer Qualitätssiegel BNE“ und wird dabei von einem Fachbeirat unterstützt.

Die Auszeichnung erhielten: Alternativer Bärenpark Worbis, Bauernhoferlebnisse – Marie Scharf, BUND Bad Langensalza – BUND-Umweltzentrum, Landvolkbildung Thüringen e.V., Solardorf Kettmannshausen e.V., Thüringer Ökoherz e.V. Drei Bildungsträger erhielten eine Re-Zertifizierung: Jugendherberge Urwald Life Camp, Thüringen Forst – Waldpädagogische Tagesangebote, Naturpark Schiefergebirge/ Obere Saale

Alle Informationen zum Qualitätssiegel finden Sie hier: https://nhz-th.de/qualitaetssiegel.html

Zum Ende diesen Jahers war es geschafft! Die Ziegenrücker Kulmschieferfalte - als Geotop nationaler Bedeutung - konnte der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Dafür hatten der Verein Geopark Schieferland in Thüringen e.V. und die Stadt Ziegenrück viel Zeit und Geld investiert. Das Gesamtvorhaben kostete knapp 36 Tausend Euro und wurde durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz aus dem Thüringer Programm zum Erhalt und zur Weiterentwicklung Thüringer Geoparks mit 75% der Projektkosten bezuschusst. Den Eigenanteil trug die Stadt Ziegenrück als Flächeneigentümerin.

Ab sofort ist die Verkehrssicherung vor Ort wieder hergestellt, das Geotop gefahrlos zu betrachten und durch Informationstafeln ergänzt. Auch im neuen Faltblatt zur Ziegenrücker Kulmschieferfalte lässt sich nachlesen, wie das Schiefergebirge und auch die Kulmschieferfalte entstanden sind.

Sie finden den Flyer auf der Internetseite des Geoparks Schieferland.

 

Schon gewusst? Zusammen mit den Naturparken Thüringer Wald und Frankenwald bildet der Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale den Geopark „Schieferland“ mit zahlreichen international bedeutsamen Geotopen.

Newsniöld -  Foto: Daniela Krieger, CC-BY 4.0

Wandern Sie auf hundertjährigen Spuren, gehen Sie zur Wintersonnenwende in Resonanz mit der Natur, erleben Sie die Mystik der Raunächte oder stimmen Sie sich ein auf den Advent im Göpel und auf dem Freigelände des Technischen Denkmals „Historischer Schieferbergbau“ in Lehesten. Auch im Dezember gibt es im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale wieder einiges zu entdecken!

Nutzen Sie die Chance und folgen Sie dem Ruf der Natur! Unsere Zertifizierten Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer lüften für sie die Geheimnisse und Naturschätze direkt vor der eigenen Haustüre.

02.12.2023, 10 Uhr: Wandern auf hundertjährigen Spuren, ab Ziegenrück – Vereinshaus, Plothental 1

02.12.2023, 11:00 Uhr: Göpeladvent im Technischen Denkmal Lehesten

21.12.2023, 19:00 Uhr: Lichte Zeiten – Wintersonnenwende – In Resonanz mit der Natur

27.12.2023 14:00 Uhr: Die Mystik der Raunächte

28.12.2023 14:00 Uhr: Die Mystik der Raunächte

29.12.2023 14:00 Uhr: Die Mystik der Raunächte

 

Immer aktuell finden Sie unsere Angebote in unserem Online-Veranstaltungskalender.

 

Nichts für Sie dabei? Dann schauen Sie mal in die frei buchbaren Angebote unserer Zertifizierten Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer. Dafür bitte hier klicken!

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