Im Oktober startete ein neues Projekt des Landschaftspflegeverbands "Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale" e.V.: Das "Netzwerk Insektenreich Saale-Orla" wird im Rahmen der LEADER-Förderung in der Region Saale-Orla umgesetzt. Ziel ist es, Kommunen, Vereine und interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Thema insektenfreundliche Blühflächen zu informieren und zu vernetzen. Projekt-Neuigkeiten & Kontakte finden Sie unter: www.lpv-schiefergebirge.de
Durch das Projekt entsteht bis Dezember 2025 eine Beratungsstelle für kommunale Blühflächen und den Aufbau eines Netzwerks blühender Kommunen beim Landschaftspflegeverband.
In den Kommunen sind es v.a. die Mitarbeitenden in Bauamt und Bauhof, für die es Hilfestellungen und Beratung zum insekten-freundlichen Grünflächenmanagement geben soll. Zudem gibt es Unterstützung bei Förderanträgen, die aus dieser Thematik entstehen, z.B. zur Anschaffung neuer Technik. Gleichzeitig soll ein Netzwerk von Kommunen aufgebaut werden, das dem Austausch von Erfahrungen, Technik u.ä. zu diesem Thema dient.
Hintergrund ist, dass kommunale Grün- und Freiflächen mit einer ökologisch ausgerichteten Gestaltung und Pflege nicht nur einen vielfältigen Lebensraum darstellen, sondern darüber hinaus auch einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Klimakrise leisten. Ein weiterer Projektschwerpunkt ist die Organisation von Ortsrundgängen oder ähnlichen Veranstaltungen, um gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Ideen zur Grünflächengestaltung zu sammeln und zur Umsetzung zu bringen.
Hier ist bürgerschaftliches Engagement gefragt, das teilweise bereits in Initiativen wie Heimatvereinen vorhanden ist. Die Rundgänge und ggf. weitere Umsetzungs- oder Pflegemaßnahmen sind prinzipiell für alle offen und stellen auch ein Potenzial zur generationsübergreifenden Zusammenarbeit im Ort dar. Für die Umsetzung bedarf es ggf. weiterer Fördermittel, z.B. aus Stiftungs- oder Landesmitteln. Der Projektträger unterstützt bei der Beratung, der Akquise und der fachinhaltlichen Ausarbeitung der nötigen Unterlagen.
Bei den Flächen handelt es sich in erster Linie um innerörtliche, kommunale Grünflächen, aber auch kommunale Wege in die Feldflur, Friedhöfe / Kirchhöfe, Dorfteiche oder Grundstücke der Zweckverbände Wasser / Abwasser können bei entsprechender Eignung in ein insektenfreundliches Pflegemanagement überführt werden.
Im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale arbeiten wir eng mit dem Landschaftspflegeverband zusammen. Die Naturpark-Verwaltung unterstützt das Projekt in interessierten Naturpark-Gemeinden.
Der Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) oder kurz Orion-Bläuling ist ein seltener Tag-Falter. Er kommt in Deutschland nur punktuell in fünf Bundesländern vor und wird hier jeweils in der Kategorie 1 der Roten Liste geführt, er ist also "vom Aussterben bedroht".
Wie der Name schon sagt, fliegt der Fetthennen-Bläuling vor allem dort, wo auch die Große Fetthenne wächst. An dieser einheimischen Pflanze werden die Eier abgelegt und dort fressen auch die Larven. Verpuppt verbringen diese den Winter vermutlich in Erd- und Felsspalten, bevor sie im nächsten Frühjahr ab April schlüpfen. In günstigen Jahren bringt die Art bis zu drei Generationen hervor. Mitunter aber auch nur eine.
Die potentiellen Lebensräume des Fetthennen-Bläulings sowie seine derzeitigen Vorkommen wurden in diesem Jahr für Thüringen kartiert. Die Initiative dafür ging von unserer Naturparkverwaltung aus. Unterstützt wurden wir darin durch die Stiftung Naturschutz Thüringen.
Die Ergebnisse:
Die Kartierung und Analyse weiterer erhobener Daten werden auch in 2024 noch wichtige Erkenntnisse für Thüringen liefern. Denn so manche Erhebung ist noch nicht ausgewertet, so z.B. die permanente Messung von Temperatur- und Luftfeuchtigkeit an den Fundorten der Schmetterlingsart.
Am 15. November begrüßte die Natura 2000-Station "Obere Saale" Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele zu der feierlichen Eröffnung des Escape Rooms zum Thema Natura 2000. Gemeinsam mit weiteren Gästen konnte der Rätselraum nun zum ersten Mal offiziell bespielt werden. Interaktiv werden Spaß und Naturschutz kombiniert und Inhalte des Natura-2000 Netzwerkes können so erlebt werden. Der Escape Room ist mobil gestaltet und richtet sich an Schulklassen, aber auch Vereine oder andere interessierte Personengruppen. Nach Absprache kommt der Raum auch zu Ihnen und wird Sie in eine apokalyptische Welt des Jahres 2052 entführen. Dank der Förderung durch EU und das Land Thüringen können wir unseren Besuch im ländlichen Raum der Landkreise Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla kostenlos anbieten.
Mehr Informationen zum Escape Room findet ihr auf der Webseite der Natura 2000-Station "Obere Saale".
Umweltminister Bernhard Stengele zeichnete in dieser Woche sechs neue Bildungsträger mit dem Thüringer Qualitätssiegel „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) aus. Drei Bildungsträger erhielten eine Re-Zertifizierung. Darunter auch die Naturparkverwaltung Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale. Heike Gögelein und Sandra Wehenkel nahmen Zertifikat und Plakette in Erfurt entgegen.
Seit 2018 wird die Auszeichnung an Einzelpersonen, Vereine, Netzwerke, Verbände und Organisationen vergeben, die sich durch ihre Bildungsangebote für Umweltschutz und sozialen Zusammenhalt stark machen.
Minister Stengele: „Bildung für nachhaltige Entwicklung bedeutet, Verantwortung dafür zu übernehmen, Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene für Natur- und Umweltschutz zu begeistern, damit sie selbstbestimmt Entscheidungen für unseren Planeten treffen können. Ich beglückwünsche alle Bildungsträger, die sich dieser Herausforderung mit großem Einsatz gestellt haben, zu ihrer heutigen Zertifizierung.“
Das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen (NHZ) koordiniert die Zertifizierung zum „Thüringer Qualitätssiegel BNE“ und wird dabei von einem Fachbeirat unterstützt.
Die Auszeichnung erhielten: Alternativer Bärenpark Worbis, Bauernhoferlebnisse – Marie Scharf, BUND Bad Langensalza – BUND-Umweltzentrum, Landvolkbildung Thüringen e.V., Solardorf Kettmannshausen e.V., Thüringer Ökoherz e.V. Drei Bildungsträger erhielten eine Re-Zertifizierung: Jugendherberge Urwald Life Camp, Thüringen Forst – Waldpädagogische Tagesangebote, Naturpark Schiefergebirge/ Obere Saale
Alle Informationen zum Qualitätssiegel finden Sie hier: https://nhz-th.de/qualitaetssiegel.html
Zum Ende diesen Jahers war es geschafft! Die Ziegenrücker Kulmschieferfalte - als Geotop nationaler Bedeutung - konnte der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Dafür hatten der Verein Geopark Schieferland in Thüringen e.V. und die Stadt Ziegenrück viel Zeit und Geld investiert. Das Gesamtvorhaben kostete knapp 36 Tausend Euro und wurde durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz aus dem Thüringer Programm zum Erhalt und zur Weiterentwicklung Thüringer Geoparks mit 75% der Projektkosten bezuschusst. Den Eigenanteil trug die Stadt Ziegenrück als Flächeneigentümerin.
Ab sofort ist die Verkehrssicherung vor Ort wieder hergestellt, das Geotop gefahrlos zu betrachten und durch Informationstafeln ergänzt. Auch im neuen Faltblatt zur Ziegenrücker Kulmschieferfalte lässt sich nachlesen, wie das Schiefergebirge und auch die Kulmschieferfalte entstanden sind.
Sie finden den Flyer auf der Internetseite des Geoparks Schieferland.
Schon gewusst? Zusammen mit den Naturparken Thüringer Wald und Frankenwald bildet der Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale den Geopark „Schieferland“ mit zahlreichen international bedeutsamen Geotopen.