Seit kurzem stehen im Außenbereich der Naturparkverwaltung Baumstümpfe ohne Geäst und Krone.
Dieser Anblick sorgte für interessierte Nachfragen, die wir hiermit beantworten möchten.
Bäume können zur Gefahr für Mensch, Hab und Gut werden, wenn sich nicht mehr standsicher sind und umzufallen drohen. Insbesondere in der Nähe von Verkehrswegen und Leitungen. Im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht hat der Eigentümer dafür zu sorgen, dass von ihnen kein Schaden ausgeht. Gerade in den Städten und an Verkehrsstraßen kommt es daher oft schon vorsorglich zu umstrittenen Fällungen des kompletten Baumes.
Dies sollte vermieden werden, denn es geht auch anders. Statt die Bäume komplett zu fällen, wurden die dürren oder nicht mehr standsicheren Bäume im Außenbereich der Naturparkverwaltung in Leutenberg gekappt und die 5-8 m hohen Stümpfe bleiben stehen.
„Erstmalig fiel mir diese Art der Baumkappung an der Autobahn A10, dem Berliner Ring, auf. Und wenn das an der Autobahn geht, sollte das doch auch an der B 90 gehen“, beschreibt Dr. Manfred Klöppel von der Naturparkverwaltung diesen Versuch als eine Antwort auf den Lebensraumverlust.
Dem möglichst in sonniger Lage stehenden Totholz kommt eine besondere Bedeutung zu, denn die meisten Insekten und Bienen, die Totholz bewohnen, sind wärmeliebend und stehen bereits auf der Roten Liste“, erläutert Klöppel. Im ersten gekappten Baum waren bereits nach kurzer Zeit erste Spechtlöcher zu sehen und holzbewohnende Insekten bevölkerten den Baum.
Es klingt paradox, aber Totholz zählt zu den lebendigsten Lebensräumen in der Natur.
An der Zersetzung eines Holzkörpers sind je nach Holzart und Verfallsprozess ca. 600 Pilzarten und 1350 Käferarten beteiligt. Die stehenden Baumstämme müssen wir natürlich regelmäßig überprüfen. Sind sie noch standsicher oder drohen sie umzufallen. „Es handelt sich hierbei nicht um eine Baumpflege, sondern um den Erhalt eines ansonsten völlig verloren gegangenen Baumes“, zieht Klöppel ein Fazit.
Das Naturpark-Haus hat im Jahr 2017 werktags noch bis zum 22. Dezember wie gewohnt geöffnet, an den Wochenenden nicht mehr. Wenn Kinder am Baum-Spielplatz spielen wollen, so geht das auch bei Kälte, kann aber auch mal glatt sein. Die NaturParkWelten sind ständig offen und zeigen sich momentan im Winterkleid, immer in Begleitung der Sormitz, die leise rauscht. Die Wildsträucher tragen noch rote und schwarze Beeren, die den Vögeln als Futter dienen. Meisen aller Arten, Kleiber, Amseln und ab und zu ein Rotkehlchen sind oft zu sehen. Und wer Glück hat, kann in der Sormitz sogar eine Waseramsel sehen ...